„Alles ausverkauft!“ – das ist die Bilanz des Bahnhofsfestes, das der Förderverein Mainschleifenbahn zum bundesweiten Bahntags am 22. September an seinem Haltepunkt in Volkach – Astheim veranstaltet hat.

„Bremser“ (wie der „Federweiße“ in Franken genannt wird), Zwiebelkuchen und Bratwürste lockten Fahrgäste und Passanten ebenso zum Haltepunkt am Mainufer, wie eine kleine Fahrzeugschau, eine Spur 0 – Anlage zum Mitmachen und Führungen durch das Brückenhaus, einen ehemaligen Schrankenposten aus den 1950er Jahren. Als der letzte Schienenbus zurück Richtung Seligenstadt rollte, waren sämtliche Vorräte ausverkauft und alle Züge fast bis auf den letzten Platz besetzt gewesen. Da der Bahnsteig am Brückenhaus mit den Baufahrzeugen Klv 12 4716 und dem Skl 53 0811 belegt war, hielt der Schienenbus ausnahmsweise wieder einmal an dem alten Bahnsteig, der von 2003 bis 2012 in Betrieb war. Im Fall einer Reaktivierung der Mainschleifenbahn ist diesem Bereich der künftige SPNV-Bahnsteig geplant, auf dem Obstbaumfeld rechts der Bahn soll eine Omnibuswendeschleife  gebaut werden

Zu den zahlreichen Besuchern des Bahnhofsfestes gehörten neben vielen Einheimischen und Touristen u.a. Volkachs Bürgermeister Bäuerlein, mehrere Stadt- und Kreisräte sowie die Landtagsabgeordnete Barbara Becker. Parteiübergreifend unterstützen alle seit Jahren den Förderverein und dessen Bemühungen zur Reaktivierung der Verbindung nach Würzburg für den SPNV.

Mit einer betriebswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) weit über dem Grenzfaktor von „1“  ist die Reaktivierung der Bahnverbindung Volkach – Würzburg seit einigen Wochen wieder einen großen Schritt weiter. Auch die geforderte Reisendenkilometerzahl von mehr als 1.000 ist nun zum dritten Mal und in einem weiteren Gutachten bestätigt worden. Nun können für den Ausbau auch GVFG-Mittel des Bundes beantragt werden. Läuft alles wie geplant, dann soll die Verbindung Würzburg – Volkach zum Fahrplanwechsel 2028/2029 als S 9 im künftigen mainfränkischen S-Bahn-Netz in Betrieb gehen. Die Reisezeit in die Mainmetropole soll um die 25 Minuten betragen. Sie wäre dann kürzer als die Fahrt mit Bus und – besonders in den Hauptverkehszeiten – auch als die mit dem Pkw. 

Gedacht ist an den Einsatz von Oberleitungs-Hybrid-Triebwagen. Federführend in dem Projekt ist als Vorbereitungsgesellschaft die interkommunale Mainschleifenbahn-Infrastruktur-Gesellschaft „MIG“ der Landkreise Würzburg und Kitzingen ( https://mainschleifenbahn-mig.de/index.html ). Besitzer der 10 km langen Bahnstrecke ist seit 2011 der Förderverein Mainschleifenbahn. Die Betriebsführung dieser NE-Bahn liegt nach wie vor bei der Betriebsgesellschaft Mainschleifenbahn. Deren Konzession läuft bis 2052. 

Fahrten in das Herz des Fränkischen Weinlands sind mit dem Schienenbus noch bis zum 20. Oktober an jedem Sonntag und auch am 3. Oktober ( https://www.mainschleifenbahn.de/saisonfahrplan/ ) möglich.